Philosophie

An dieser Stelle möchte ich Ihnen meine Arbeitsweise und Philosophie etwas ausführlicher erläutern.

 

Methoden?

In den letzten Jahren sind immer wieder 'neue' Methoden in der Hundeerziehung aufgetaucht. Manche mit guten Ansätzen und brauchbaren Elementen, andere, bei denen nur der Name neu ist und wieder andere einfach nur blanker Unsinn, wie etwa die 'vererbten Rudelstellungen'.

Für einen Trainer oder Verhaltenstherapeuten ist es natürlich leichter nach einer festen Methode zu arbeiten. Es gibt ein klares, überschaubares Repertoire an Maßnahmen, die immer wieder gleich angewendet werden. Und obendrein gibt es oft ein professionelles Marketing im Hintergrund, das für den nötigen Bekanntheitsgrad sorgt.

Warum scheitern nun viele dieser Methoden trotzdem so oft kläglich? Ich konnte dies jahrelang immer wieder beobachten, musste dies leider auch zu Beginn als Hundehalter selber schmerzlich erfahren und kenne einige Trainerkollegen, die heute bestenfalls noch Elemente ihrer erlernten Methode anwenden. Schauen wir uns die Vielseitigkeit der Mensch/Hund Beziehung an, dann wird klar, warum das so ist.

Die Mensch-Hund-Beziehung

Der Hund ist ein soziales Lebewesen wie der Mensch und lebt mit uns als seiner sozialen Gruppe in unserem Haushalt (meist zumindest). In dieser sozialen Gruppe wirken nun die verschiedenen Einflussfaktoren:

1. Der Mensch:

Jeder Mensch hat einen anderen Charakter. Schauen Sie sich doch einfach einmal in Ihrem Freundes-, Bekannten- und Kollegenkreis um. Wie vielen unterschiedlichen Charkteren begegnen Sie dort? Mit Sicherheit haben Sie selbst dann, wenn Sie ein recht grobes psychologisches Raster anlegen, schnell eine ganze Reihe unterschiedlicher 'Typen' zusammen. Das gleiche finden Sie jetzt noch mal auf der Hundeseite.

2. Der Hund:

Auch unsere Hunde unterscheiden sich natürlich deutlich in ihrem Charakter und Temperament. Bei genauerem Hinsehen findet man bei Hunden sehr ähnliche Grundcharaktere wie beim Menschen. Das bedeutet, die charakterliche Vielfalt der menschlichen Seite kommt nun noch mal von hundlicher Seite dazu (wenn auch vielleicht etwas einfacher strukturiert). Auf beide, Mensch und Hund wirkt nun noch ein dritter Faktor, auf den beide auch noch unterschiedlich reagieren, nämlich ...

3. Die Lebensumstände:

So unterschiedlich Mensch und Hund in ihrem Charakter schon sind, so unterschiedlich sind jetzt auch noch die Lebensumstände, in denen die beiden zusammen leben -- Singlehaushalt oder Paar, mit Kindern oder ohne, Kinder schon älter oder noch klein, Wohnung in der Stadt oder auf dem Land, Haus mit Garten oder Mietwohnung, beide arbeiten auswärts oder einer ist Hausfrau/-mann, ein sehr strenger Haushalt oder eher 'leger', ein Hund oder mehrere, viele Betreuungspersonen oder nur eine , usw...usw.

 

Wir haben also mindestens einen und meistens mehrere Menschen die mit einem oder mehreren Hunden mit ihren jeweiligen unterschiedlichen Charakteren in den unterschiedlichsten Lebensumständen miteinander leben.

Niemand kann nun für alle Aspekte dieser Hund-Mensch Beziehung und für jede mögliche Problemsituation eine fertige Lösung in der Schublade  haben. Das ist unmöglich. Dennoch behaupten viele genau das und gaukeln Ihnen mit ihren Methoden vor, auf alles eine (meist auch noch einfache) Lösung zu haben. Und wenn die Methode scheitert, sind Sie selber schuld, weil Sie dies oder jenes nicht korrekt befolgt haben.

 

Darum keine starre Methode!

 

Dass die Methode einfach nicht gepasst hat, das wird selten zugegeben und daher auch nicht nach den Gründen für ein Scheitern gefragt.

Die Lösung ist vielleicht sonst super, passt aber partout nicht in Ihren Tagesablauf. Was nützt es Ihnen da, wenn Sie bei 90 % der anderen prima geklappt hat. Oft kann man nicht für den Hund sein ganzes Leben umkrempeln oder will es auch gar nicht. Eine Methode, die bei dem Einen perfekt funktioniert, kann beim Anderen völlig versagen, weil sie nicht zum Charakter passt - dem des Hundes oder dem des Halters.

Der typische 'Kumpeltyp' wird seinen Hund nie streng führen und jemand der von Natur aus ängstlicher ist, wird dies nicht mal eben ablegen können, nur weil es für den Hund gerade schlecht ist. Es ist einfach unrealistisch anzunehmen, ein Mensch könne sein Wesen mal eben ändern, egal wie sehr das nun zum Hund passen würde oder nicht.

Es kann auch durchaus sein, dass man ein Problem nicht zu 100 % beseitigen kann, weil eben die beteiligten Charaktere und/oder die Vorgeschichte des Hundes und/oder die aktuellen Lebensumstände dem entgegenstehen. Dann geht es darum, die Schwierigkeiten für beide Seiten handhabbar zu machen und dadurch allen wieder ein harmonisches Miteinander zu ermöglichen. Das ist es doch genau, was wir wollen. Wer um jeden Preis alles will, bekommt oft gar nichts.

Deshalb wende ich bewusst keine feste Methode an. Wenn eine Methode im Einzelfall brauchbare Techniken bietet, benutze ich diese natürlich. Es wäre ja auch absurd, das Rad jedesmal neu erfinden zu wollen. Ich lasse mich aber nicht in der Wahl der Therapieansätze und verwendeten Techniken durch eine Methoden-Ideologie einschränken und das kommt Ihnen zugute.

 

Meine Lösung

 

Sie finden bei mir einen individuellen Therapieansatz, der 1. Ihre Bedürfnisse, 2. die des Hundes und 3. Ihre Lebensumstände gleichermaßen berücksichtigt. Nach einer eingehenden Analyse  werden einige Trainingsansätze schon automatisch herausfallen, egal wie gut diese sonst sein mögen oder beim Nachbarn doch so toll geklappt haben.

Gemeinsam mit Ihnen (denn es geht nur gemeinsam) werden wir dann aus den verbleibenden Therapieansätzen die für Sie geeigneten aussuchen und einen Plan entwerfen, wie Sie diese in Ihrem Alltag umsetzen können.

Sie lernen bei mir die Techniken, die für eine erfolgreiche Umsetzung erforderlich sind. Starkzwang und jegliche Hilfsmittel, die beim Hund in irgendeiner Form Schmerzen verursachen, lehne ich dabei rigoros ab.

Die Hauptarbeit wird dann zwangsläufig bei Ihnen liegen. Das kann ich Ihnen leider nicht abnehmen, kann Ihnen aber versprechen, Sie damit nicht alleine zu lassen.

Bei regelmäßigen Erfolgskontrollen prüfen wir, ob der gewählte Therapieansatz sich in der Praxis bewährt hat oder ob Schwierigkeiten aufgetaucht sind. Eine offene und ehrliche Kommunikation ist hier das A und O. Wenn etwas nicht auf Anhieb klappt, dann ist das kein Grund zu verzweifeln, sondern ein Grund nach neuen Lösungen zu suchen und klar zu formulieren, wo es gehapert hat. Es gibt eben kein Patentrezept und oft muss man sich langsam an eine optimale Lösung heranarbeiten.

Auf diese Weise kommen wir zu einer Lösung, die speziell auf Sie und Ihren Hund zugeschnitten ist und die vor Allem für Sie in der täglichen Praxis auch durchführbar ist.

 

Ich freue mich schon auf die Zusammenarbeit.

Ihr Christian Pepels